‚Projekt Mörike‘ in Treptow

Neue Mietwohnungen, nachhaltige Ateliers und eine neue Kita

 

Interview mit Peter Ottmann zum ‚Projekt Mörike‘ in der Berliner Zeitung, 25. September 2019

 

Im Frühjahr 2020 wird mit dem Neubau von Mietwohnungen, nachhaltigen Ateliers und einer Kita an der Mörikestraße 4–12 in Berlin – Treptow begonnen.

Die zunächst geplante Aufstockung des historischen Bestandes ist aus statischen Gründen trotz eingehender Voruntersuchungen technisch nicht umsetzbar.

 

Mit dem Projekt soll für drei relevante Bedarfsgruppen in Berlin Raum geschaffen werden: 

– Mietwohnungen für 80 Bewohner

– Ateliers für 20 Künstler 

– eine Kita für 70 Kinder

In Zukunft werden 170 Bewohner und Nutzer ihren Platz finden im ‚Projekt Mörike‘.

 

Bei den neuen Wohnungen liegt der Schwerpunkt auf großen Wohnungen mit jeweils 5 Zimmern und ca. 125 qm.

Diese Wohnungen eignen sich insbesondere für Wohngemeinschaften und sollen einen Beitrag für erschwingliches Wohnen leisten.

Insbesondere ältere Menschen, die auf behindertengerechtes Wohnen angewiesen sind, sich aber keine eigene Wohnung in der Stadt mehr leisten können, sind hier eine Zielgruppe.

Weiter auch junge alleinerziehende Mütter, die sich in der Wohngemeinschaft mit anderen Müttern besser gegenseitig helfen können und sich einfach wohler fühlen als in einem anonymen Appartement.

Für alle Bewohner ist ein großer Dachgarten geplant, an dem sich Gemeinschaftsräume und eine Waschküche anschließen.

Zudem sind im Bereich des Innenhofes Flächen zum Aufenthalt und für gemeinsame Aktivitäten vorgesehen.

Das zentrale Foyer im Erdgeschoss ist auch als Ausstellungsraum gedacht und soll das Zusammenkommen von Bewohnern und Künstlern fördern.

 

Die neuen Ateliers sind alle direkt von der Straße oder vom Hof aus erschlossen.

Hierdurch ergibt sich für die Künstler eine höhere räumliche Eigenständigkeit und ein direkterer Bezug zur Öffentlichkeit, um z.B. Atelierbesuche oder eigene Atelierausstellungen zu ermöglichen.

Ein Teil der Ateliers soll von Künstlern mit einer kunstpädagogischen Orientierung genutzt werden, um so für die geplante Kita mit ihrer künstlerischen Ausrichtung einen direkten Austausch mit Künstlern zu ermöglichen.

In dem neuen Projekt kann die jetzige Nutzung mit Ateliers auch in Zukunft weiter bestehen – hierdurch kann ein aktiver Beitrag gegen die gängige Gentrifizierung geleistet werden.

 

Die neue Kita für 70 Kinder wird derzeit gemeinsam mit dem Träger ‚Vielfarb Sozial‘ entwickelt und hierbei soll als Schwerpunkt die Förderung der gestalterischen Ausdrucksmöglichkeiten von Kindern liegen.

Durch den an die Kita direkt angrenzenden Hof und den Vorgarten bestehen vielfältige Bewegungsmöglichkeiten für die Kinder.

 

 

Es ist geplant, im Vorfeld der Vermietung aller Flächen im Rahmen von Workshops die zukünftigen Nutzergruppen miteinander bekannt zu machen und die unterschiedlichen Erwartungen der Nutzer nach Möglichkeit zu harmonisieren.

Weiter soll die laufende Nutzung des Gebäudes durch eine interaktive Hausverwaltung vor Ort begleitet werden.

 

Mit dem geplanten Nutzungsmix in einem Gebäude soll ein vitaler Ort im Kiez Baumschulenweg entstehen.

Zusammen mit der benachbarten Kirche und der Volkshochschule wird der geplante Neubau einen stadträumlich erlebbaren Zusammenhang bilden.

 

Wesentlich bei der Neugestaltung des Gebäudes sind auch seine ökologischen Komponenten.

Durch die stromerzeugenden Paneele auf dem Dach soll der Betrieb des Gebäudes mit Heizung, Warmwasser und Strom weitgehend autonom erfolgen.

Die Dachfläche wird dabei durch ihre vielen, der Sonne zugeneigten Segmente rhythmisiert und hierdurch kann dem Gebäude auch eine prägnanter Präsenz verliehen werden.

 

 

Peter Ottmann, im September 2019

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